Ist es Flair? Ist es Faszination? Bewunderung? Der Gedanke an eine Visionärin und Mode-Ikone? Ein Haus mit langer Tradition und französischem Chic? Das kleine Schwarze akzentuiert mit der klassischen Perlenkette? Feinst verarbeitete Stoffe zu einem edlem Kunstwerk vereint ? Oder bewundernswerte Zeitlosigkeit ...?
Es ist mehr als das.

Chanel ist eine herausragende Persönlichkeit, die bewiesen hat, dass auch wenn man aus einfachsten Verhältnissen stammt, man sehr wohl bedeutsames und grosses erreichen kann. Ihr Talent, ihre Visionen, ihr Fleiss und ihr steter Wille, sowie kluger Geschäftssinn haben ein Modeimperium geschaffen, welches seiner gleichen sucht. Ihre Werke dienen noch immer als Inspirationsquelle und setzen auch gegenwärtig Standards in der Modewelt.
In einen Armenhaus als Tochter von Albert Chanel und Jeanne Devolle 1883 geboren und seit dem zwölften Lebensjahr mit ihren Schwestern in dem Waisenhaus des Klosters Aubazine gross geworden, erlebte Chanel bereits in den ersten Kindheitsjahren sehr schmerzhafte Erfahrungen - den Tod der Mutter, den Verlust des Vaters und auch ihrer Brüder. Sie sagte über diese Zeit: "Man hat mir alles entrissen, und ich bin tot... Man stirbt nicht nur einmal im Laufe seines Lebens, wissen Sie...." Doch vielleicht gerade diese Zeit scheint Chanels Willen und Persönlichkeit noch weiter gestärkt zu haben.
Ihrem Geschick zum Dank gelangte Chanel mit achtzehn zu ihrer ersten Anstellung als Näherin in einem Geschäft. 1904 lernte sie dann den Pariser Industriellensohn Etienne Balsan kennen, der sie auch als erster in die feine Gesellschaft einführten sollte.
1910 eröffnete sie in Paris ihr erstes Hutatelier.
Ihre Kopfbedeckungen waren markant und doch minimalistisch, besassen Wiedererkennungswert und erfreuten sich nach kurzer Anlaufzeit immenser Nachfrage, so dass sie dann 1911 mit Hilfe einer Bürgschaft und einem Kredit durch den britischen Bergwerkbesitzer Arthur "Boy" Capel ihre erste Boutique in der Rue Cambon 21 etablieren konnte.

1916 beschäftigte sie dann bereits 300 Näherinnen, konnte ihren Kredit bei Capel begleichen und somit ihre völlige Unabhängigkeit sicherstellen.
Die Vogue benannte ihre Mode im gleichen Jahr ausserdem zum Inbegriff der Eleganz.

Maurice Dépinoix unterstütze sie laut Berichten bei der Entwicklung des legendären, scharfeckigen kubischen Flakons von Chanel N° 5 , welcher in seiner Form sehr an den Place Vendôme erinnert. Das Parfum aus Rose, Sandelholz, Ylang-Ylang und Jasmin wurde bald als "goldene Flüssigkeit und "Schatz" betitelt und bis heute verkauft sich alle 30 Sekunden ein Flakon Chanel N°5 weltweit. Auch war sie es, die als erste hochwertigen Modeschmuck herstellen liess.
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Bis 1936 wuchs Chanels Geschäft erfolgreich weiter, so dass sie dato 4000 Angestellte beschäftigte.
Den zweiten Welkrieg überstand Chanel in Paris im Hotel Ritz
und siedelte nach Kriegsende zunächst in die Schweiz um, um dann im Februar 1954 erneut ihr Geschäft in der Rue Cambon 31 zu eröffnen.
Wie sagte sie hierüber: "ich wusste früher oder später würde ich in mein Metier zurückkehren ... ich habe nur auf einen günstigen Moment gewartet."


In den folgenden zwei Jahrzehnten sollte der Einfluss Chanels beim Jetset ebenso vorherrschend sein, wie bei der berufstätigen Frau. Wohlhabende New Yorkerinnen kopierten Chanels unaufdringliche Eleganz und passten diesem gleichzeitig ihrem geschäftsmässigem Stil an. Chanel Kostüme gehörten bis zur Einführung der Prêt-à-Porter Mode 1978 zur Haut Couture - die Fertigung eines Ensembles bedurfte ca. 150 Stunden Handarbeit. Und obwohl dank der eingearbeiteten Jackentaschen Handtaschen praktischerweise nicht nötig gewesen wären, entwarf sie dann doch die rechteckige, handgesteppte mit Muster in Rautenform 2.55 - benannt nach ihrem Comeback im Februar 1955, versehen mit vergoldeten Ketten und Lederriemen.
Am Sonntag, den 10. Januar 1971 verstarb Gabrielle 'Coco' Chanel in in ihrem Zimmer im Hotel Ritz, welche sich zu dem Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung ihrer nächsten Frühjahr- / Sommer Kollektion befand. Ihre Mode lebt für immer weiter.
1983 wurde Karl Lagerfeld von dem Hause Chanel zunächst als Berater für die Haute Couture eingestellt; 1984 wurde er dann zu dem Chef-Designer des gesamten Hauses.
Dieser setzt Ideen Coco Chanels zeitgemäss um und interpretiert diese modern.

Ausserdem ist Karl Lagerfeld Fotograf und Verantwortlicher (in Kooperation mit Carine Roitfeld) der weltweiten Wanderausstellung zum Chanel Bildband "Little Black Jacket", welche sich der 1925 entworfenen Tweed Jacke widmet. Station nach New York, Paris; London, Mailand, Dubai,Berlin, Tokio und weitere ist gegenwärtig Sao Paulo. Fotografiert sind namenhafte Grössen der Modewelt, Schauspieler Hollywoods, internationale Sänger und weitere herausragende Persönlichkeiten - in verschiedensten Interpretationsformen des LBJ's.
Lagerfeld hat somit erneut perfekt die Symbiose von Vergangenheit und Moderne geschaffen.
Auch die aktuelle Resort Kollektion 2014 spiegelt diesen Geist deutlich wieder :


Karl Lagerfeld selbst erklärt die aktuelle Kollektion als ein wenig Chanel Geschichte und ein bisschen Asien.
Die Welt von Chanel vereint Eleganz, Stil, Moderne und doch Zeitlosigkeit strahlt gleichzeitig ein Flair aus, was nur das Haus Chanel erfüllen kann.
So ist es noch bis heute, dass man meinen könnte, jedem Moment käme Coco Chanel ihre spiegelnde Treppe in der Rue Chambon 31 herunter geschritten.